Nach dem ältesten Pub in Konstanz, dem Old Mary’s und der Bierboutique Konstanz kommen wir heute zum Ende. Oder soll ich sagen: Zu zwei Enden? In jedem Fall: Es geht um die Wurst. Um die Currywurst. Und zwar die Currywurst von Curry Konstanz. Die eigentlich Hemden maßschneidert. Oder wie war das? Lest selbst…
Übers Studium ist Sepp, der in Rottweil geboren wurde, nach Konstanz gekommen. Damals noch in der HTWG-Villa in der Schmugglerbucht war er Teil des letzten Jahrgangs an Kommunikationsdesignern, die nicht mitten in der Stadt zur Hochschule gingen. Sepp ist ein großgewachsener, ruhiger und symphytischer Mann, der echten Gründergeist in sich trägt. Nach dem Studium hat er über über verschiedene Aufträge für eine selbstgegründete Werbeagentur Tom aus Köln kennengelernt. Gerne wollten die beiden gemeinsam etwas starten, am liebsten in der Gastronomie – und in Konstanz gab es bislang nur mit viel Wohlwollen als interessant zu beschreibende rote Wurst mit Ketchup, aber keine richtige Currywurst. Die Marktlücke war gefunden.
Der Laden
Über einen Geschäftspartner kamen die beiden schnell an ein schönes Ladengeschäft in der Stadt, der Weg zum ersten eigenen Curryladen war geebnet. Doch ganz so sollte es dann doch nicht kommen: Sepp und Tom konnten keine Zulassung für eine Currywurst-Bude an diesem Standort bekommen. Was also machen mit dem Laden? Na klar, was auch sonst: Eine Maßschneiderei für Herrenanzüge. Vielen von euch wird Maßnahme an der Wessenbergstraße ein Begriff sein, mit sechs Filialen/Franchise-Nehmern inzwischen ein erfolgreicher Betrieb in ganz Deutschland. Die Currywurst rückte zunächst in den Hintergrund.
Ein paar Jahre später, beim Skifahren, klingelte auf einmal Sepps Handy. Ein Laden in guter Lage im Industriegebiet sei frei. Dieses Mal mit Möglichkeit, eine Gastronomie zu eröffnen. Kurzerhand wurde aus der ursprünglichen Idee also doch Realität: Gemeinsam mit Dirk Hoberg vom mit zwei Sternen ausgezeichneten Gourmetrestaurant Ophelia (Seestraße 25, beim Casino) eine Currywurst-Sauce entworfen bzw. aus knapp 30 verschiedenen Vorschlägen mit dem ganzen Team ausgesucht. Letztendlich wurden drei Favoriten zu einer Sauce vereint. Gleichzeitig wollte natürlich frittieren geübt werden, und es brauchte eine Wurst: Diese, auch selbst entworfen, wird inzwischen von Otto Müller regional produziert, wobei es die weiße Currywurst exklusiv bei Curry Konstanz gibt.
Der Knopf
War der Laden anfangs noch bis in die Nacht geöffnet, gab es doch zu viel Ärger mit Betrunkenen, weshalb die Öffnungszeiten inzwischen auf 21 Uhr eingeschränkt wurden. Dafür finde man das Curry Team, dem auch Sepp persönlich immer wieder gerne mal angehört, öfter auf Festivals oder anderen Veranstaltungen. Auch bringt ein Fahrer inzwischen regelmäßig Currywurst nach Hause. Die vielen Berufstätigen im Industriegebiet kommen mittags jedenfalls gerne mal vorbei: Eine echte Legende besitzt an der Kasse sogar einen eigenen Knopf für seine Bestellung.
Übrigens: Sepp hat auch die Destille, eine der bekanntesten Bars in Konstanz, mit eröffnet 😉.
Bleibt natürlich wie ihr seid, und weiter so!
P.S. Denkt dran, mit jedem Kneipentour-Heft bekommt ihr auch ohne Stempel 2,50 Rabatt auf eine Pommes!